Über KulturPoetik
KulturPoetik ist ein Forum für alle Bereiche kulturgeschichtlicher Literaturwissenschaft. Hier geht es um das Kulturelle der Literatur wie um das Literarische der Kultur.
KulturPoetik betrachtet Literatur als Teil der Gesamtkultur. Sie befasst sich mit der Rolle, die Literatur im Rahmen der Konstitution und Veränderung kultureller Sinnzusammenhänge spielt: wie sie z.B. Wahrnehmungs- und Erfahrungsweisen prägt, die Ausdrucksmittel an kommunikative Bedürfnisse anpasst, Wirklichkeitsmodelle aufbaut, Diskurse integriert und popularisiert. KulturPoetik fragt auch danach, wie Literatur Darstellung und Wissensproduktion verbindet, Probleme formuliert und bearbeitet, außerdem Redeweisen, Formen und Symbole entwickelt, die dann auch im Wissenssytem, anderen Medien oder der Alltagskommunikation zur Anwendung kommen, etc. Kurz: KulturPoetik macht sich zur Aufgabe, den Beitrag der Literatur zu Gestalt und Wandel der Kultur in ihrer ganzen Breite zu untersuchen ebenso wie umgekehrt auch den der Kultur zur Literatur.
Sichtbar werden diese Verbindungen, wenn auch die eigene Stimme und Dynamik der Literatur im Ensemble der Wissensbereiche, Kulturtechniken und Medien weiterhin Beachtung findet. Entsprechend bleibt auch ‚kulturgeschichtliche Literaturwissenschaft‘ im Verständnis der KulturPoetik immer Literaturwissenschaft.
Das bedeutet aber nicht, dass ausschließlich literaturzentrierte Fragestellungen erwünscht sind. Wir begrüßen auch integrierte medienwissenschaftliche, kulturgeschichtliche und kontextorientierte Ansätze, die bei diskurs-, wissens-, praxis-, medien-, problem-, ideen- oder mentalitätsgeschichtlichen Konstellationen ansetzen, an denen die Literatur Anteil hat. In der KulturPoetik heißen wir die Vielfalt kultur- und literaturwissenschaftlicher Zugriffe willkommen, die an solchen Fragestellungen arbeiten.
Der Fülle an möglichen methodischen Zugriffen entspricht im Gegenstandsbereich ein weiter Literaturbegriff, in den neben der sog. ‚Höhenkammliteratur‘ selbstverständlich auch z.B. weniger bekannte und faktuale Texte, Unterhaltungs- und Gebrauchsliteratur gehören. Dennoch bleiben auch kanonisierte literarische Texte für die KulturPoetik der Untersuchung wert – allein, weil sie kulturelle Fakten geschaffen haben und die wissenschaftliche Arbeit besonders herausfordern können.
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